Konservative Aufklärung mit Matthias Zimmer

Schwander: „Lehrreiche Ausführungen und gute Diskussion“

Unter dem Titel: „Die Zukunft gestaltet, wer die Vergangenheit kennt – Umwelt, Nachhaltigkeit und Konservativismus“ diskutierte die Junge Union Rhein-Main mit dem Bundestagsabgeordneten und hessischen Landesvorsitzenden der CDA, Prof. Dr. Matthias Zimmer über die Fragen, was genau konservativ ist oder sein kann und wie man Themen wie Nachhaltigkeit und Umwelt in der Union ansiedeln kann und sie nicht etwa den Grünen überlässt. Unter den Gästen waren nicht nur Mitglieder der Jungen Union, auch einige Interessierte Bürgerinnen und Bürger hörten den Worten des Bundestagsabgeordneten genau zu und diskutierten anschließend rege mit.

„Immer wenn ich mit Matthias Zimmer spreche oder mit ihm diskutiere, gehe ich anschließend ein Stück weit schlauer und bereichert nach Hause. Ich denke, dass dies heute jedem Anwesenden ähnlich gehen wird“, erklärte der Bezirksvorsitzende der Jungen Union Rhein-Main, Yannick Schwander, schon zu Beginn der Veranstaltung und er sollte sich auch dieses Mal nicht täuschen. Der promovierte und habilitierte Politikwissenschaftler, Matthias Zimmer, schaffte es einen pointierten Überblick über die Entstehungsgeschichte des Konservativismus zu geben und merkte dabei an, dass gerade Themen wie Nachhaltigkeit und Schutz der Umwelt und Gesellschaft originäre konservative Themen sind. Noch viel mehr diese Themen seien nirgends besser aufgehoben als in der Christlich Demokratischen Union, denn wer das C im Parteinamen ernst nähme, der müsse sich für den Erhalt der Umwelt und den Fortbestand der Gesellschaft einsetzen. „Es war erstaunlich, wie gespannt und ruhig alle Gäste den Worten von Matthias Zimmer lauschten. Dabei war das, was er sagte zum Teil nicht wenig provokativ oder kontrovers, ganz im Gegenteil, Themen wie die gleichgeschlechtliche Partnerschaft oder seine Ansichten zum freien Markt haben im Verlauf der Veranstaltung zu interessanten Diskussionen geführt. Genau das war das Ziel dieser Veranstaltung“, so Schwander.

Da ein konservativer Mensch stets ein zweifelnder Mensch sei, liegt dem Konservativismus der Fortschritt der Gesellschaft als Weiterentwicklung des Status Quo inne, man könne also mit Nichten davon reden, dass ein Konservativer ein rückwärtsgewandter Mensch sei. Das Zweifeln beziehe sich viel mehr auf ein ständiges Hinterfragen und deshalb sei es auch nicht ungewöhnlich sondern ganz klar, dass heutzutage Konservative, Meinungen und Inhalte vertreten, die vor geraumer Zeit als nicht konservativ gegolten hätten. „Matthias Zimmer führte an, dass ein Konservativer heutzutage anders denkt, als ein Konservativer in den 1950er Jahren dachte. Das ist in meinen Augen nachvollziehbar und liegt in der Natur der Sache. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn innerhalb der CDU gesellschaftlicher Wandel aufgenommen wird“, erklärt Schwander hierzu.

Auf eine Nachfrage, warum Zimmer bei seinen Ansichten nicht bei den Grünen sei, betonte dieser, dass seine Inhalte und Meinungen am besten zur CDU passen und gerade die Themen Nachhaltigkeit und organische Entwicklung der Gesellschaft originär christdemokratische Themenfelder seien. Er setze sowieso darauf, dass die CDU eine christdemokratische Partei sei, die auch mit konservativen Menschen besetzt sei, aber eben keine reine konservative Partei sei. „Er bezog sich hierbei auf die Gründungsväter und Mütter unserer Partei, unter denen niemand war, der zuvor in einer rein konservativen Partei aktiv war. Sie kamen zwar später hinzu, jedoch zeigt uns das, dass die CDU viel mehr als eine konservative Partei war und ist“, so Schwander.

Ein Leitsatz, den Zimmer postulierte hat es dem Bezirksvorsitzenden des größten Bezirksverbands innerhalb der JU Hessen besonders angetan. „Entwicklung statt Planung. Dies unterscheidet uns von den dirigistisch-tätigen Parteien des linken Spektrums. Ein konservativ denkender Mensch und vor allem ein Christdemokrat setzt auf organische Entwicklung und nicht auf Planung auf dem Reißbrett. Dies gelte sowohl für die Entwicklung einer Kommune, als vor allem auch für die Entwicklung der Gesellschaft. Weniger Vorgaben, mehr Entwicklung. Das ist doch ein toller Leitsatz, der die Freiheit des Individuums, aber auch des Kollektivs durchaus stark herausstellt“, so Schwander abschließend.