Regionaler Schlachthof als interkommunales Projekt

Junge Union fordert Schlachthof zur regionalen Versorgung

Mit großer Besorgnis blickt die Junge Union in der Stadt Frankfurt und in der Rhein-Main Region auf die jüngsten negativen Ereignisse in der Fleischindustrie. Großbetriebe sorgen seit Monaten für immer neue Skandale und ziehen damit Landwirte und die Fleischereibranche in Gänze in Mitleidenschaft. Nun fordern die Junge Union Frankfurt am Main und die Junge Union Rhein-Main gemeinsam einen regionalen Schlachthof. „Der Schlüssel zu bewusster Ernährung liegt in der Regionalität. Wenn wir es ernst meinen mit nachhaltiger Lebensmittelerzeugung und bewusstem Konsum brauchen wir einen regionalen Schlachthof“, äußern sich hierzu der Kreisvorsitzende der Frankfurter JU, Martin-Benedikt Schäfer, und der JU-Chef im Bezirk Rhein-Main, Yannick Schwander.

Für die jungen Christdemokraten sei ein regionaler Schlachthof auch prädestiniert für ein Projekt interkommunaler Zusammenarbeit. „Die gesamte Region würde von einem solchen Schlachthof profitieren, Landwirte, Metzger und Verbraucher. In einem interkommunalen Projekt würde man dann auch entsprechende Kosten aufteilen können. Wir sind der Meinung, dass man diese Thematik nicht solitär nur einer Stadt überlassen darf“, erklären die beiden Vorsitzenden.

Kurze Wege der Landwirte zu einem Schlachthof sind auch Teil des Tierwohls, denn jeder Kilometer mehr bedeutet zusätzlichen Stress für die Tiere. Metzger könnten ortsnah entsprechende Teile erwerben und die Kommunen hätten direkten Zugriff, um Hygiene- und Arbeitsbedingungen regelmäßig zu überprüfen. „Wir müssen in Zukunft vermeiden, dass das Schlachten von Tieren wenigen Großbetrieben überlassen wird, sondern deutlich mehr Dezentralität in diese Branche bringen. Kurze Wege, regionale Bezüge und transparente Bedingungen führen zu Vertrauen und stärken auch ökologische Aspekte der Lebensmittelversorgung“, so Schäfer und Schwander.

Die jungen Christdemokraten könnten sich neben der Idee eines interkommunalen Projekts auch vorstellen, einen solchen Schlachthof in einem Beteiligungsmodell zu entwickeln. „Der Schlachthof könnte beispielsweise in einem Genossenschaftsmodell laufen, bei welchem Landwirte, Metzger, aber auch Bürgerinnen und Bürger und eben die Städte Anteile haben. Dies würde die Akzeptanz steigern und zu einer Transparenz führen, die nach den jüngsten Entwicklungen dringend geboten ist“, schlagen Schäfer und Schwander vor.

„Wir möchten, dass auch in Zukunft jeder Mensch dann Fleisch essen kann, wenn man dies möchte. Aber dieser Konsum muss in unseren Augen viel bewusster sein. Wer ein Stück Fleisch für weniger als einen Euro erwirbt, kann nicht erwarten, dass Tierwohl-, Hygiene- und Arbeitsstandards erfüllt wurden. Ein regionaler Schlachthof könnte aber diese Standards erfüllen und würde einen Beitrag zu bewussterem Fleischkonsum leisten“, so Schäfer und Schwander abschließend.