Rede zum Neujahrsempfang 2017 des Ortsbeirats 13

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, lieber Stephan, sehr geehrter Herr Stadtrat Mehl, lieber Matthias, sehr geehrte Ortsbeiräte, meine Damen und Herren,

ich darf Sie recht herzlich zum Neujahrsempfang des Ortsbeirats 13 im Jahr 2017 begrüßen. Ich freue mich, dass wieder zahlreiche Nieder-Erlenbacher Bürgerinnen und Bürger und viele Vertreter der hiesigen Vereine der Einladung gefolgt sind und mit uns heute hier den Jahresauftakt begehen.

Ich darf vorweg einige Ehrengäste begrüßen. Ich würde vorschlagen, dass ich zunächst alle Ehrengäste nenne und der sicherlich angedachte Applaus dann im Anschluss erfolgt. Ich begrüße:

– Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler

– Stadtrat Dr. Matthias Mehl

– Ortsälteste Kurt Michel, Hans Kleinert

– Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen

– Landtagsabgeordnete Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, Andrea Ypsilanti (leider entschuldigt), Bettina Wiesmann

– Stadtverordnete Günther Quirin, Stefan von Wangenheim, Kristina Luxen

– Stadtbrandinspektor Dirk Rübesamen und den Wehrführer der Nieder-Erlenbacher Freiwilligen Feuerwehr Bernhard Hahn

– Pfarrer Johannes Minh-Dinh von der katholischen Kirchengemeinde

Eine besondere Freude ist es mir heute den Leiter des 15. Polizeireviers, Herrn Ulrich Heckelmann und den neuen Schutzmann vor Ort des Reviers, Herrn Andreas Wagner hier bei uns begrüßen zu dürfen.

Ich grüße auch unseren Stadtbezirksvorsteher Dieter Lorenz, unseren Seniorenbeirat Nobert Emde und seine Stellvertreterin Elly Krüger, unsere Sozialbezirksvorsteherin Claudia Müller und unsere Kinderbeauftragte Ingrid Reitzammer.

Zu guter Letzt begrüße ich natürlich auch „meine“ Ortsbeiräte, die sich hier in mittlerweile nicht mehr ganz neuer Zusammensetzung seit dem vergangenen Mai für das Wohl und die Belange der Nieder-Erlenbacher einsetzen: Ingrid Reitzammer, Claudia Müller, Helmut Michel, Ingeborg Leineweber, Max Hunzinger, Ingo Kusch, Henner Deutsch (stellv. OV), entschuldigt Thomas Odemer.

Aber es gibt auch in diesem Jahr Menschen, die nicht mehr unter uns weilen können, an diese Menschen denken wir gerade bei einem solch feierlichen Anlass jedoch gern zurück. Um den Verstorbenen des vergangenen Jahres ein ehrendes Gedenken zu erhalten, bitte ich Sie sich von Ihren Plätzen für einen Moment des Schweigens zu erheben.

Meine Damen und Herren,

2016 war ein spannendes Jahr, ein interessantes Jahr, weltweit, deutschlandweit, aber auch für Nieder-Erlenbach.

Begann mit Kommunalwahl

Dank für fairen und konstruktiven Umgang im Wahlkampf, Gutes und freundschaftliches Miteinander stets gepflegt und auch in der neuen Legislaturperiode bislang umgesetzt

Wahlkampf: Stände besucht, gute Gespräche, gegenseitig beim Plakatieren geholfen

Auch für mich persönlich ein ereignisreiches Jahr: Wahl zum Ortsvorsteher

Dank an Vorgänger Matthias Mehl

Jahr wurde aber insgesamt geprägt durch Situation rundum Flüchtlinge und durch weltweite Bedrohung durch Terrorismus

War Deutschland erst mittelbar betroffen, durch Angriffe auf Freunde und Verbündete, erreichte uns der Terror im Spätsommer, durch Angriffe in Würzburg und Ansbach und natürlich kurz vor Weihnachten, durch die menschenverachtende Tat in Berlin.

Es zeigt sich ein besonders perfides Verhalten. Menschen, die zu uns kamen und um Schutz baten, um Hilfe in einer lebensbedrohenden Situation, nutzen unsere Gastfreundlichkeit aus und beantworten sie mit unmenschlichem Hass und Gewalt.

Hass und Gewalt können aber nie die Antwort sein, mit der wir als freiheitlich-demokratisch geprägte Gesellschaft reagieren. Solche Menschen, die unter dem Deckmantel einer gewaltverherrlichenden Ideologie, Menschen als Tiere bezeichnen und abschlachten, haben nicht unseren Hass verdient. Wir lassen uns von diesen Menschen nicht in unserer Lebensführung beeinträchtigen. Nicht in Paris, nicht in Brüssel, nicht in Berlin und auch nicht in Nieder-Erlenbach!

Insgesamt wichtig für 2017, Extremisten, Radikale und Fanatiker möchten unsere Gesellschaft spalten, Populisten nutzen dies für ihre Zwecke, Deutschland, der Staat, unsere Gesellschaft stand noch nie so kurz vor einer Spaltung, vor tiefgehenden Rissen, teilweise sind diese schon längst sichtbar,

ABER wir wehren uns gegen Hass, wir wehren uns gegen Gewalt, wir wehren uns gegen Einschüchterungsversuche von politischen Extremen. In Nieder-Erlenbach haben wir keinen Platz für Populisten, wir haben keinen Platz für Extreme und Radikale, wir haben aber genauso wenig Platz für religiöse Fanatiker, die unsere Werte, unsere offene und tolerante Gesellschaft verachten und zerstören möchten. Ich bitte uns alle, lassen Sie uns nicht dem Hass hingeben, lassen Sie uns weiter gemeinsam streiten, für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und lassen Sie uns gemeinsam denen entgegentreten, die im Sinn haben, diese abzuschaffen oder zu zerstören.

Zitat des heute verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog:

„Gewiß: Vor uns liegen einige schwere Jahre. Aber wir haben auch gewaltige Chancen: Wir haben mit die beste Infrastruktur in der Welt, wir haben gut ausgebildete Menschen. Wir haben Knowhow, wir haben Kapital, wir haben einen großen Markt. Wir haben im weltweiten Vergleich immer noch ein nahezu einmaliges Maß an sozialer Sicherheit, an Freiheit und Gerechtigkeit. Unsere Rechtsordnung, unsere soziale Marktwirtschaft haben sich andere Länder als „Modell Deutschland“ zum Vorbild genommen. Und vor allem: Überall in der Welt – nur nicht bei uns selbst – ist man überzeugt, daß „die Deutschen“ es schaffen werden.“ (Berliner Rede 1997 „Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen“)

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

auch in Nieder-Erlenbach werden wir im Jahr 2017 vor wichtigen Herausforderungen stehen.

Sicherlich zählt die Integration von rund 70 Neubürgern, die im Frühjahr in unseren schönen Stadtteil kommen werden dazu:

Flüchtlingsunterkunft: Enorme Aufgabe, Neubürger integrieren helfen, es ist aber ein Geben und Nehmen, Werte vermitteln, keine Spaltung herbeiführen. Wenn wir helfen, erwarten wir im Umkehrschluss auch, dass die Menschen, denen wir helfen, dies anerkennen und unseren Lebensstil als selbstverständlich annehmen.

Weitere große Herausforderungen stehen an:

Kunstrasenbau, sehr schön für den Sport im Ort, lange gekämpft, Verwirklichung ein gutes Zeichen. Noch vor rund sechs Jahren, als ich in den Ortsbeirat einzog, stand Nieder-Erlenbach in der unteren Hälfte des Sportplatzentwicklungsplans. Jetzt stehen wir kurz vor Beginn der Bauarbeiten.

Wir werden aber auch weiterhin vehement für eine Sporthalle in Nieder-Erlenbach eintreten. Was uns 1972 im Grenzänderungsvertrag zugesagt wurde, sollte nicht noch einmal 45 Jahre dauern, bis es realisiert wird. Gleichzeitig danke ich hier ganz herzlich der Anna-Schmidt-Schule, die ihre neue Sporthalle für unsere Vereine öffnete. Durch Kooperationen profitiert sowohl die Schule, als auch die TSG von dieser neuen Halle.

Straßensanierungen im gesamten Ort fortsetzen, stellvertretend natürlich die Baumaßnahme der Kanalarbeiten für das Baugebiet „Am Westrand“, Geduld wird benötigt, aber es bringt Vorteile für alle Anwohner.

Wir werden gemeinsam für ein tragfähiges Konzept für die Nachmittagsbetreuung der Nieder-Erlenbacher Kinder streiten. Wir brauchen Lösungen, die nicht auf den Moment bedacht sind, sondern die langfristig, die Zahlen der Kinder betrachten.

Es gibt auch Themen, die abseits der großen Politik liegen. Wir Nieder-Erlenbacher sind schon immer nah an der Natur gewesen und so konnte ich mir von unserem Angelverein erklären lassen, dass im Erlenbach mittlerweile, die vor Jahren ausgesetzten Meerforellen, wieder aus der Nordsee zurückgekehrt sind. Das zeigt, dass die Arbeit des Vereins Früchte trägt und dass die Forellen den langen Weg zurückkommen, zeigt auch, „Wer einmal Nieder-Erlenbacher Wasser getrunken hat, der kommt immer wieder!“ Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass solche tollen Projekte Bestand haben und achten Sie darauf, dass weder Hunde noch Pferde dem empfindlichen Laich schaden, indem Sie ihre Tiere nicht durch den Bach laufen lassen.

Natürlich wird es neben den genannten Dingen noch einige Aufgaben mehr geben, die wir im Jahr 2017 angehen werden und die wir nur gemeinsam schaffen werden.

Ich freue mich auf ein spannendes Jahr, auf ein Jahr voller Arbeit und auf gute und konstruktive Diskussionen hier im Ortsbeirat.